Handlungsfeld
Umwelt & Klima

Die Stadt Ulm steht vor der Herausforderung, Zielsetzungen des Klima- und Umweltschutz umzusetzen. Digitalisierung bietet dabei die Chance diese Zielsetzungen zu erreichen und neue Perspektiven sowie Problemlösungsstrategien zu etablieren.

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Herausforderungen

Aufgrund der hohen Bebauungsdichte, der anhaltenden Flächenversiegelung, den hohen Bevölkerungszahlen und den dafür notwendigen Infrastrukturen reagieren städtische Räume hoch sensibel auf Veränderungen des Klimas.

Die Stadt Ulm stellt daher ihre klimapolitischen Strategien, die sich an den nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen orientieren, in den Fokus ihrer Stadtentwicklungsprozesse.

Zunahme von Extremereignissen

Die verstärkte Klimavariabilität führt zu einer Zunahme von Extremereignissen, die sich in langwierigen Hitzewellen, Windanomalien, Starkregen und Sturzfluten sowie Hochwasserereignissen ausdrückt. Städtische Infrastrukturen sind besonders anfällig gegenüber diesen Extremereignissen. Neben den speziellen Charakteristika des Stadtklimas können fehlende Retentionsflächen und überlastete Kanalisationen zu einem vermehrten Auftreten von Hochwasserereignissen und Sturzfluten führen.

Gesundheitsbelastungen und Folgeprobleme

Ausgeprägte Hitzeperioden können zu einer Belastung des Herz-Kreislauf-Systems führen oder die Ausbreitung von Allergien und Infektionskrankheiten befördern. Darüber hinaus können kritische Emissionswerte zu einer akuten oder auch langfristigen Beeinträchtigung der Luftqualität führen und somit gesundheitliche Folgeprobleme auslösen.

Steigender Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung

Der Verbrauch an Ressourcen und die steigende Verschmutzung findet auch durch die fortschreitende Digitalisierung statt.

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Ziele

Digitale Gefahrenkarte

Die plattformgestützte Zusammenführung von unterschiedlichsten Umweltdaten wie z.B. Mess- und Prognosewerten und Wetter- und Hochwasserwarnungen bilden die Basis einer digitalen Gefahrenkarten. Damit können weitere Maßnahmen für integrierte Klimaanpassungsmaßnahmen abgeleitet werden.

Förderung der menschlichen Gesundheit und urbaner Aufenthaltsqualität

Regulierte Temperaturentwicklungen und die erhöhte Verfügbarkeit von Stadtgrün und Wasser im öffentlichen Raum kann somit dazu beitragen, die Aufenthaltsqualität nachhaltig zu erhöhen und lebendige sowie lebenswerte Städte langfristig zu erhalten.

Kontinuierliche Überwachung der Luftqualität

Umwelt- und Klimasensoren können zur Überwachung der Luftqualität genutzt werden, um bedenkliche Emissionswerte zu erfassen und in konkrete Handlungsempfehlungen zu übersetzen.

Ausbau von Klimastraßen

Sogenannte „Klimastraßen“ stellen die Vernetzung von Grünzügen und Wasserachsen mithilfe smarter Wasserinfrastrukturen dar.

Suffizienter Einsatz von IT

Bei der Beschaffung und Einsatz von Informationstechnologien sollen Strategien entwickelt werden, die Energie- und Ressourcenverbräuche berücksichtigen, um nachteilige Auswirkungen weitestgehend zu reduzieren und möglichst zu vermeiden. Gleichzeitig soll der nötige digitale Fortschritt eingehalten werden.

Verbesserung des Informations- und Wissenstransfers zum Thema Klimaschutz

Der Transfer und Informationsaustausch zwischen Expert*innen, kommunaler Verwaltungsebene und Zivilgesellschaft soll verbessert werden. Die Bürgerschaft soll mittels strategischer Öffentlichkeitsarbeit in das Thema eingebunden werden. Neben leicht verständlichen Onlinetools sollen spiel- und rollenbasierte Wissensvermittlungen für den Klimaschutz sensibilisieren.

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Folgende der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der globalen Agenda 2030 stehen mit diesem Handlungsfeld im Zusammenhang:

 SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitärversorgung

SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz SDG 14 – Leben unter Wasser SDG 15 – Leben an Land
Glühbirne Symbol

Projekte

Ideen

Game-Based Learnings / Serious Games / Educational Games

Spielebasiertes Lernen als niedrigschwellige Möglichkeit, um betroffene Anwohner*innen zu bestimmten Themen zu sensibilisieren.

Abwärme von Rechenzentren

Abwärme soll für das Beheizen der eigenen Büroräume, Bündelung zur Versorgung von Nah- und Fernwärme bis hin zur Beheizung von Gewächshäusern eingesetzt werden.

Erstellung eines Klimaaktionsplans mit ClimateOS

Die Software ClimateOS ermittelt die aktuelle Situation – davon ausgehend, können die Zusammenhänge zwischen Stadtaktivität und Emissionen verstanden und entsprechend Prioritäten zum Erreichen der Klimaneutralität gesetzt werden.

Wetter: Spatz​

Ausbau eines engmaschigen Wetter-Sensornetzwerkes für ein differenzierteres Bild des Mikroklimas.


Umgesetzt oder in Umsetzung

Digitale und vernetzte Gefahrenkarten

Digitale und vernetzte Gefahrenkarten zur Reduktion der Gefahr von Sturzfluten und Hochwasserereignissen.

Plattformgestützte Zusammenführung von Daten

Zusammenführung von Mess- und Prognosewerten, Wetter- und Hochwasserwarnungen, Statusmeldungen technischer Hochwasserschutzanlagen, Niederschlagsabflussanalysen und kommunalen Pegeldaten sowie Lageinformationen benachbarter Kommunen.

Vernetzung von urbanen Wasser- und Grünflächen

Vernetzung von Grünzügen und Wasserachsen mithilfe smarter Wasserinfrastrukturen.

Automatisierte Bewässerungsanlagen

Automatisierte Bewässerung zur Optimierung des Wassereinsatzes.

Klimastraßen

Etablierung von Klimastraßen auf Grundlage von Vulnerabilitätskarten.

Automatisierte Kühlbögen

Automatisierte Kühlbögen, die an besonders heißen Tagen kühlenden Wassernebel an die Umgebungsluft abgeben.

Smarte Regentonnen

Smarte Regentonnen, die an besonders heißen Tagen Regenwasser in den Boden leiten.

Echtzeitmessung von Emissionswerten

Umwelt- und Klimasensoren können dazu genutzt werden, um auf Basis von Echtzeitmessungen bedenkliche Emissionswerte zu erfassen und in konkrete Handlungsempfehlungen zu übersetzen.

Intelligente Ampelschaltung

Intelligente Ampelschaltung, um die Verkehrsteuerung mittels Lichtsignalen an die aktuelle Umweltqualität und die Grünflächenplanung anzupassen.

Hochwassermelder

Ausbau der Hochwassermelder

Quellen Icon

Quellen

leer
Literatur
  • Stadt Ulm, 2019: Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Ulm (ISEK)
  • GD 419/19: Klimaschutz in Ulm. Bericht. SUB – Stadtplanung, Umwelt, Baurecht, Stadt Ulm. & ISEK (2019):
    Entwicklungsperspektiven für die Stadt Ulm. Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ulm (ISEC). 2. Auflage
  • Stadt Ulm. & ISEC (2019): Entwicklungsperspektiven für die Stadt Ulm. Integriertes Stadtentwicklungskonzept
    Ulm (ISEC). 2. Auflage, Stadt Ulm.
  • GD 438/18: Stadtklimatologische Untersuchung. Abschlussbericht. SUB, Stadtplanung, Umwelt, Baurecht,
    Stadt Ulm. & GD 419/19: Klimaschutz in Ulm. Bericht. SUB – Stadtplanung, Umwelt, Baurecht, Stadt Ulm.
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