Handlungsfeld
Bildung

Ganzheitliche Bildung ist ein zentraler Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit einer Stadt. Sie umfasst die ganze Lebensspanne soll Chancengerechtigkeit und Teilhabe von allen Menschen in Ulm ermöglichen. Dies gilt gerade auch im Kontext der Digitalisierung.

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Herausforderungen

Ulm und seine Stadtgesellschaft sind geprägt durch eine vielfältige und bunte Bildungslandschaft. Ganzheitliche Bildung ist ein zentraler Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit einer Stadt. Dabei hat die Digitalisierung den Zugang zu Wissen grundlegend verändert und eröffnet den Menschen eine neue, fast unendlich weite Verfügbarkeit. Das führt zu immer neuen Lernanlässen und zu einer Expansion informeller Bildung.

Ungleichheit und Grundbildung

Die Digitalisierung bringt neue Herausforderungen und Chancen mit sich: Mangelnde Medienkompetenz und digitale Souveränität, mangelhafte technische Ausstattung und mangelhafte Betreuung können dazu führen, dass Menschen überfordert oder zurückgelassen werden. Eine solche Entwicklung kann die bestehende soziale Ungleichheit und den Mangel an Grundbildung verschärfen.

Ausstattung und finanzielle Mittel

Trotz der bisherigen Aktivitäten der Stadt Ulm, besteht bei der Ausstattung und Unterhaltung der technischen Infrastruktur weiterer Handlungsbedarf.

Trägervielfalt

Trägervielfalt kann zu Problemen führen, wenn zum Beispiel statt eines gemeinsamen trägerübergreifenden Vorgehens, Konflikte um inhaltliche Vorstellungen und Ressourcen vorherrschen.

Personalressourcen und Weiterbildung

Mangelnde Personalressourcen und  geringe Anreize für die Weiterbildung im Bereich der Vermittlung von Medienkompetenz machen es Lehrer- und Fachkräfte schwer, den Anforderungen einer digitalen Arbeitswelt gerecht zu werden.

Hausunterricht

Das coronabedingte Homeschooling hat hier vielfältige Probleme offenbart. Schüler*innen aus finanziell schwächeren Familien haben erschwerten Zugang zu Unterrichtsmaterialien und sind besonders betroffen vom Wegfall der Unterstützungssysteme.

Datensicherheit und Datenschutz

Der Umgang mit den eigenen Daten erfordert Wissen über Datensicherheit und Datenschutz sowie ein Verständnis für die Bedeutung von Privatsphäre. Hier geht es neben juristischen und technischen Fragen auch um ethische Herausforderungen.

Cybermobbing

Soziale Probleme und Konflikte werden auch in der digitalen Welt ausgetragen. Beispiele hierfür sind Formen der Ausgrenzung, Cybermobbing oder auch sexualisierte Gewalt unter Kindern und Jugendlichen. Mit Fake News und sogenannten „Filterblasen“ zeigen sich weitere Herausforderungen.

Übertragbarkeit von Geschäftsmodellen in die digitale Welt

Etablierte Geschäftsmodelle im Bildungsbereich lassen sich nicht einfach ins Digitale übertragen. Hier steht die Vorstellung einer Welt des „freien Wissens“ einem zum Teil proprietären Verständnis von Bildung gegenüber.

Datenräume als kulturelles Erbe der Stadt

Mit der Digitalisierung von Bildung entstehen nicht nur „funktionelle“ und wirtschaftlich verwertbare Daten, sondern auch Datenräume, die als kulturelles Erbe der Stadt und der dort lebenden Menschen betrachtet werden. Wie kann man zukünftig auf dieses Erbe der Stadt zugreifen und wie kann dieses generiert werden?

Digitale Verweigerung

Manche Menschen möchten bewusst nicht an der Digitalisierung teilhaben. Doch auch sie müssen erreicht werden.

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Ziele

Kompetenzaufbau

Bildung hat hinweg die Aufgabe, Digitalisierung mit ihren technischen und gesellschaftlichen Folgen zu erklären, erforderliche Kompetenzen, digitale Souveränität zu vermitteln und Entwicklungen zu reflektieren.

Befähigung zur Mitgestaltung

Wichtig ist es, die Menschen zu befähigen, diesen Transformationsprozess mitzugestalten. Digitale Technik und innovative Anwendungen selbst werden dabei wichtige Instrumente sein, um diese Ziele nachhaltig zu erreichen.

Niederschwellige, vielfältige und trägerübergreifende Zugänge

Die Ulmer Bildungslandschaft sollte aktuelle Frage- und Problemstellungen aufgreifen und die gesellschaftlichen Entwicklungen kritisch und reflexiv begleiten. Dazu sind niedrigschwellige, vielfältige und trägerübergreifende Zugänge und Angebote erforderlich, die an der Lebenswirklichkeit der Menschen anknüpfen.

Langfristiger Ausbau der digitalen Infrastruktur

Ziel ist es dabei (digitale) Bildung für alle Generationen in formalen, non-formalen und informellen Lernkontexten zu ermöglichen. Dazu gehört zunächst der langfristige Ausbau der digitalen Infrastruktur für Bildungseinrichtungen sowie für den öffentlichen Raum.

Öffnung für alle

Barrierefreie Zugänge und innovative digitale Anwendungen sind verschränkt zu entwickeln, die virtuellen Bildungsräume müssen inklusiv und für alle offen sein, um lebenslanges und lebensweites Lernen zu ermöglichen.

Bildungsakteure bauen Barrieren und Hemmnisse ab

Die vielfältigen Bildungsakteure in Ulm sind gefordert, im Handlungsfeld Bildung bestehende Barrieren und Hemmnisse bei Angeboten und Aktivitäten abzubauen und sich damit weiter für neue Adressaten und Zielgruppen zu öffnen.

Erfolgreiche Verzahnung von analoger und digitaler Welt

Im Bildungsbereich werden in Ulm bereits erfolgreich die analoge und digitale Welt miteinander verzahnt. Durch neue Technologien werden Angebote digital aufgewertet, neu geschaffen oder erweitert. Virtuelle Lern-Communities können zukünftig an neuen Orten der Begegnung entstehen und zu öffentlichen und partizipativen Erfahrungs-, Kollaborations- und Lernräumen vernetzt werden.

Mit anderen Handlungsfeldern zusammen denken

Bildung muss dabei auch mit anderen Handlungsfeldern zusammengedacht werden, damit sie nicht nur Produkt, sondern auch Medium der Teilhabe ist. Dies gilt umso mehr in einer digitalen Welt.

Ziele für nachhaltige Entwicklung

Folgende der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der globalen Agenda 2030 stehen mit diesem Handlungsfeld im Zusammenhang:  

 SDG 4 – Hochwertige Bildung

SDG 5 – Geschlechter­gleichstellung SDG 10 – Weniger Ungleichheiten
Glühbirne Symbol

Projekte

Ideen

Angebote zur Wissensvermittlung ausbauen aus der Bürgerschaft

Es soll ein Kurskonzept für Menschen aufgesetzt werden, die Probleme haben, sich in der digitalen Welt zurecht zu finden. Die einzelnen Angebote sollen auf verschiedene Zielgruppen zugeschnitten sein

Bildungsbots

Unterstützung von individualisierter Bildung durch Bildungsbots.

KI gestütztes Lernen

Unterstützung von individualisierter Bildung durch KI gestütztes Lernen.

Virtuelle Lerngemeinschaften

Schaffung von virtuellen Lerngemeinschaften als neue Orte der Begegnung.

Offene Bildungsplattform

Schaffung einer offene Bildungsplattform für den generationenübergreifendem Austausch von Wissen, Erfahrungen und Kompetenzen.

Smart Libraries / Offene Bibliotheken

Ausbau zur Smart Library: Zutrittskontrolle per Bibliotheksausweis und Passwort, Ausleih- und Rückgabeautomaten etc. und Offenen Bibliothek.

Digitalisierung für alle Niedrigschwellige Angebote zur Erkundung der digitalen Welt

Ergänzend zu den Anlaufstellen in den Quartieren sollen neue innovative Maßnahmen entwickelt, umgesetzt und evaluiert werden um mehr Menschen für Digitalisierung zu erreichen..

Zukunftsoffensive Informationskompetenz in den Stadtteilbibliotheken​

Ausstattung der Stadtteilbibliotheken mit digitalen Hilfsmitteln und Verwendung von Apps zur Erstellung digitaler Konzepte und digitaler Sprechstunden mit individuellem Unterstützungsangebote für Schüler*innen.

Digitale Bildung: Coding mit humanoiden Robotern​ in der Glaspyramide 4.0 – Haus der digitalen Kultur

Ein programmierbarer Roboter soll angeschafft und zum Aufbau digitaler Medienkompetenz sowie Programmierkenntnissen in Workshops dienen.


Umgesetzt oder in Umsetzung

Digitalmentor*innen

Unterstützung im Bildungsprozess durch Digitalmentor*innen, die Digitalkompetenzen vermitteln und eine Hilfestellung bei Fragen und Unklarheiten bieten.

Virtuelle Nachbarschaft

Abbau von Barrieren und Hemmnissen im Handlungsfeld Bildung durch die Schaffung von neuen Orten der Begegnung in virtuellen Nachbarschaften.

Quellen Icon

Quellen

leer
Literatur
  • Konzept von lifewide learning, vgl. Zhuang et al., 2017.
  • Brandtzæg et al., 2011: 123.
  • Bildungsmonitor der Stadt Ulm, 2020.
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